Sonntag, 20. Juni 2010

reminder.


abgebogen.

liebe k,

damals war es theater. heute ist es real, das geschriebene wort. das gespielte schauspiel. max, erinnerst du dich noch, sprach von dieser kreuzung. die man nehmen muss. ich war der überzeugung, du würdest sie vor mir nehmen. dann hätte es kein verlassen gegeben. kein zurücklassen. ich hatte viele pläne, in unserer stadt. in dich. mit dir. 

stattdessen kam ich an diese kreuzung. schon einmal stand ich da. beobachtete die autos im schneetreiben. das abbiegen, es sah so einfach aus. schmeckte nicht nach leiden. nach, kannst du mir verzeihen. 
vielleicht war mein leben zu perfekt. damals. davor, vor dir. du kamst im umbruch. ich verließ, du behieltst. war alleine, wir zu zweit. deine wohnung war unsere, wollte meine nicht werden. es war eine schöne zeit. zeitweise die schönste.
ohne dich wäre ich paartherapeutin. mit dir bin ich frei. 

einen abschied gab es nicht. keine winkende k an der straßenecke. keine tränen. blicke. vielleicht eine lücke. „so sieht das dann ohne dich aus“, sagtest du lachend und liefst mit n und f im arm ein paar meter davon. kein adieu zum alten leben. zur neuen freundin. 
bald ist es ein halbes jahr. ich komme gerne zurück. ja. fahre nun von der anderen seite an die kreuzung heran. du seit neustem auch. sieh uns an, k.

deine marzipan.

abbiegen.


theater. überall theater. ein bisschen spielen. das eigene stück, das leben, das glück. verrückt. wir lassen spielen. im theater. k und ich. mehr nicht. eine bahn, eine haltestelle an steilem gefälle. dunkel draußen. gefällt mir von außen. kleine kammer. skripte zuhause schluss mit jammern. ein bisschen kultur. nur entspannen. uns sehen. es ansehen und später gehen. 

der abend nimmt seinen lauf. hinauf hinauf. den berg. wohnen. unter glas wird gespielt. auf einem berg. das panorama. eine dame mit stola. können sie mal rutschen? nein. wir sitzen in der mitte. setz du dich doch an den rand. oh, da sieht man nichts. ach. zurück. manchmal gibt es kein zurück.

der inhalt ist egal. teils banal. es geht um das leben. ums überleben. um das erleben von freundschaft. vergeben. aufgeben. für jeden kommt die kreuzung an der er sich entscheidet. abbiegt weitergeht. und du hältst ihn nicht auf sagt max. im spiel. im leben. k und du. ihr gebt euch halt. freundschaft halt. ein gemeinsamer weg. und nun will sie weg. du willst weg. aufhalten? hat keinen zweck. geh ruhig. mach das nur. bist ja nur du. ich hab ja nur dich. verdammt. verdammt wahr. und verdammt kacke. lasse dich gehen. schnell wegsehen. keine tränen. wenn nur aus versehen. einer geht und einer stehst. kneifst die augen zusammen. deine freundin abgebogen. hebt ab. mein weg. schlapplachen. keine kreuzung. vielleicht kreuze. freunde gegangen. du bist gefangen. im nichts. im nichtstun. im zusehen. geh nur. 

da stehst du. vor dir die darsteller. sie spielen das leben. anfangs unglücklich. stehengeblieben. liegengeblieben. in falschen betten. wetten sinnlos. hilflos. du denkst sie schaffen es, sich anzunähern. die personen im drama. und ihr selbst entfernt euch. die träume. sie trennen euch. dich und k. eine dreiecksbeziehung im spiel. spielt nur. das leben spielt anders. du wanderst. bergauf bergab. gemeinsam. dann sagt max höher kommst du nicht. sagt das glas. das sagt dir das glas. du wohnst unter glas baby. du kennst die möglichkeiten. schnell springen. langsam laufen. aufrecht gehen? was ist mit dem glas? dem zenit? der zenit. er fällt oft fällt mir auf. im spiel und im leben. vielleicht hast du deinen zenit schon. hast ihn schon lang überschritten. denkst du dir. hast‘s bloß nicht gemerkt. hast ihn überschritten und bloß nichts gemerkt. war ein leiser zenit, dein zenit. einfach scheiß leise. alle sind leise. jeder denkt. sein leben lenken. den berg hinauf. entscheidungen überdenken. wo ist oben? wo man gelobt wird? max tobt. verpasste chancen. verpasste liebe. verpasstes leben. neue wege gehen. sagt max. den freunden hinterhersehen. überlege schnell abzubiegen. die freundin links liegen zu lassen. leere straßen. hasse diesen gedanken. familie verlassen. geld verprassen. der preis. was kostet das glück. freiheit. zufriedenheit. du bist fast 30 und hattest noch nie eine beziehung wo du sagen würdest. nein. hattest du noch nie. scheiße oder? max ist ein versager. im stück. sein stück beglückt nicht. 

du selbst bist im glück. entzückt von der liebe. blickst zur seite. zurück. ein paar. vielleicht ist da keine liebe mehr. routine mehr nicht. sehnsüchte. hat ihr leben einen sinn? der sinn im spiel. im leben unsinn. 
sinnlose gedanken spinnen. k und ich. hinaus ins freie. freier himmel. und plötzlich ist da freiheit. kein glas. für einen moment. da steht schiller aus zement. am schillerplatz. plötzlich platz für träume. die eigene bar. fehlt nur bargeld. ein künstlercafe. mit eigenem namen. karaokeabend. tatort gucken. zusammenrücken. das herz macht einen sprung. es stellt sich die frage. ausharren oder ausbrechen. abbrechen oder erbrechen. 

ruck zuck ist er da. der horizont. das glas. manchmal kann ich ihn sehen. nicht aufrecht stehen. stoße an. ecke an. nichts rundes. nichts ganzes. der sinn. sinnlos. was ist los. wir träumen nur. versäumen das leben. wir geben auf. nur auf diesem einen weg gehen. weil er uns gegeben ist. wir ihn versehentlich betraten. ich nehme die nächste kreuzung. kein abwarten. 


Donnerstag, 17. Juni 2010

kann sein.




kann mit allem leben. mit allem was lebt. 
kann auch ohne leben. 
kann auch nicht ohne leben. nicht ohne sein. 
kann nicht ohne musik leben. 
kann nicht ohne sie sein.


Dienstag, 15. Juni 2010

deiner?




lieber sportstudent.
danke für die schönen montage und dienstage. danke, dass du immer im tshirt kommst. so schön kraftvoll die herzdruckmassage ausführst. dass du, wenn ich nach einem freiwilligen frage, bereits über den tisch springst. du hast nicht zufällig diesen feedbackbogen ausgefüllt? schade.
nichts für ungut. sehen uns montag.
deine marzipan.

Montag, 14. Juni 2010

hihi.



fick dich ins knie.


„sind unterkühlte personen eher aufgeweckt oder schläfrig?“
„frau m, ich denke, sie sind melancholisch.“

gisbert zu knyphausen - melancholie
wo immer ich auch bin, du bist bei mir
stehst da, so selbstverliebt und arrogant und grinst mich an
voller genugtuung streust du eine hand voll zweifel in mein kleines glück
doch bitte nimm sie zurück
melancholie, nimm sie zurück

was hast du der menschheit jemals gutes gebracht?
außer musik und kunst und billigen gedichten
hast du darüber schonmal nachgedacht?
so klappt das nie
melancholie, so klappt das nie

ich mein, du weißt ja, eigentlich mag ich dich sehr gerne
wenn du nur ab und zu mal deine fresse halten würdest
aber du zerredest mich so lang, bis ich nicht mehr weiß, wo ich bin und was ich will
komm, sei endlich still
melancholie, sei endlich still

was hast du der menschheit jemals gutes gebracht?
außer musik und kunst und billigen gedichten
hast du darüber schonmal nachgedacht?
ach, fick dich ins knie
melancholie, du kriegst mich nie klein
fick dich ins knie
melancholie, du kriegst mich nie klein


Samstag, 12. Juni 2010

und sie mag ihn doch.


erwischt.



und das ist perla. unsere katze. sagt l, als ich mir die wg ansehe. eine tolle wg, nette leute und - eine schwarze katze. katzen sind ein jammer. katzen sind dumm, dämlich und durchschaubar. mit sack und pack ziehe ich ein. katze packen und hinein in den sack. würde funktionieren, wäre perla nicht furchtbar scheu. ich finde das furchtbar gut. so lebe ich mein leben. sie ihres.
letzte woche bei rock am ring. l zu t: am dienstag kommt unser neuer kater. welch hiobsbotschaft. in meiner katerstimmung. einen kater? eine siamkatze. drei monate alt und weiß. ich bin sehr sozial, arbeite für eine hilfsorganisation. und nun teile ich meine wohnung zusätzlich mit einem spanischen straßenkater.
dienstag um acht trete ich aus meiner zimmertüre. vor meinen füßen steht ein dünnes, kleines häufchen elend. bello. das ist also bello. mit goldenen augen und riesigen ohren sieht er mich an. fuck. süß ist er. ich schleiche mich aus der wohnung. am abend drehe ich gespannt den schlüssel um. ob bello wohl da ist? erwischt.

Donnerstag, 10. Juni 2010

echt peinlich, ey.



hängt in unserem treppenhaus.

fragestunde.

"frau schmitt, was bedeutet das wort RADIKAL?"
- in welchem zusammenhang?
"das hat der zu mir gesagt!"
- dann frag ihn, was er damit meint.
"weiß er selbst nicht."
- fein. 
"er meinte, ich bin ein radikales schwein."

Mittwoch, 9. Juni 2010

geteilt.


ich kann sie nicht mehr sehen. bin davongelaufen. es ist dunkel. ich stehe alleine vor einer gewaltigen bühne. alleine in einer großen menschenmenge. ich bin klein, sie ist riesig. ab und zu stelle ich mich auf die zehenspitzen um das zu sehen, was du mir zeigtest. was mir immer wieder aufzeigt, warum ich lebe. ich sehe muse ohne dich. ich denke an dich. möchte dir schreiben, dass du mir fehlst. in diesem augenblick. weil ich diesen moment mit dir teilen möchte. weil ich weiß, du würdest mit den selben augen dastehen. zusehen. ich würde kurz zu dir herüberblicken. mich freuen, weil du dich freust. wir würden nebeneinanderstehen. getrennt. weil wir getrennt sind. 

Dienstag, 8. Juni 2010

Dienstag, 1. Juni 2010

kloromantik.



lieber nico, wer mit dem feuer spielt... 
ich werde auch DAS toppen.

jan nuschelts' aus.


Dies ist für die Traurigen, die zu Tausenden da draußen sind / Irgendwo alleine sitzen, und einfach nicht mehr weiter wissen / Für die die Sonne nie mehr scheint, weil die graue Wolkendecke ewig bleibt / Verlassen und verloren, ausgepowert und am Boden / Doch wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo diese Mukke her / Und sagt dir dass alles besser wird / Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt / Ein Tunnel ohne Licht am Ende / Dunkelheit für immer / Du kannst die Sorgen nicht ertränken / Sie sind verdammt gute Schwimmer / Doch zum Glück kann ich vermelden / wie schlimm's auch immer kommen mag / Da sind noch welche die dir helfen / und das sind Prince und Stevie Wonder / Denn wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo diese Mukke her / Und sagt dir, sagt dir dass alles besser wird / Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt/ Und ich sing: Whoo Whoohoho Whoohoho Whoohoho / Au ja und ich sag: (Whooo) / Musik is so schön / (Whohoho) / Sie ist das Beste im Leben / (Whohoho) / Schickt die Sonne in dein Herz / (Whohoho) / und sie, sie trocknet deine Tränen / Sie (Who) /sie ist immer für dich da / (Whohoho) / und sie, sie nimmt dich in den Arm /(Whohoho) / Also, also scheiß mal auf die Trauer / (Whohoho) / und mach die Anlage noch lauter / Denn wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo schöne Mukke her / Und sagt dir, sagt dir dass alles besser wird / Und dass die Hoffnung als aller Letztes stirbt. (Hoffnung - Jan Delay)