Montag, 22. Februar 2010

tanz der partikel.


acht uhr morgens, gefühlte minus acht grad und gerade vollkommen unmotiviert, in den tag zu starten. ich sitze auf dem bahnsteig und blinzle mit müden augen in die sonne.
ich bin nicht alleine. jemand muss sich hinter mich gesetzt haben.
"schatz, du bist ein schminkmonster." sagt er. eine junge und hohe männerstimme. "das sieht wirklich nicht schön aus. man kann jeden partikel vom puder sehen." sie: "stimmt nicht. der puder hat die selbe farbe wie meine haut." er: "es heißt DAS puder." sie: "achso." er: "weißt du wie du aussiehst? als seist du in einen sack voll farbigem mehl gefallen." ich blicke mich um und sehe, wie verliebt sie ihn ansieht. ein tanz der partikel, ein tanz der moleküle. 

Samstag, 20. Februar 2010

Sonntag, 14. Februar 2010

v***ing valentines.



ich feire nicht. wirklich nicht. ich mag auch nicht feiern. auch wenn ich könnte. ich kann vielleicht nicht ganz. aber ganz sicher ist mir nicht nach feiern. und gerade darum bin ich traurig. weil ich nicht feire. ich mag keine rosen und keine pralinen. sonst ja. aber nicht heute. ich mag heute sagen können ich feire nicht. aus überzeugung. ich bin davon überzeugt. auch wenn ich mich über mamas kekse gefreut habe. 
sitze im zug und fahre zu k. ich bin erkältet und k ist erkältet. aber wir wollen uns sehen. am tag der liebenden. ohne unsere lieben. schluss mit den schmachtfetzen im radio. mit wandelnden rosen am bahnsteig. schluss mit herzkuchenbacken. ich freue mich auf den abend mit k. sie wird eine kerze anzünden. vielleicht auch auf der toilette. weil ich das so gerne mag. ich werde im gegenzug ihr klopapier falten. und auf den duftspender drücken. um sie ein wenig zu ärgern. aber das nenne ich wahre romantik. wir feiern uns. unsere gemeinsame zeit. aus überzeugung. ich feire. weil ich doch ganz gerne feiern mag. auch heute. am valentinstag.

valentin? ich habe 38 berliner.


Freitag, 12. Februar 2010

deutsche bahn. ein wintermärchen.


es ist 11:55 uhr. bereits am fahrkartenautomaten muss ich zocken. zweimal oder dreimal umsteigen. je öfter desto schneller bin ich am ziel. sagt mir die erfahrung. aber umso öfter wurde ich eines besseren belehrt. je weniger umstiege desto gesicherter ist das ankommen. auch wenn es länger dauert. ich entscheide mich für einmal umsteigen. ohne umwege. früher war es schwieriger. vom osten in den westen zu kommen. nun gehts von ost nach süd und das in 6:16 stunden. umstieg in nürnberg. 
meinen ach so sicheren zug nehme ich nicht. er kommt erst gar nicht. zumindest nicht in den nächsten minuten. es solle noch eine knappe stunde dauern. plan b kommt heute früh zum einsatz. ein anderer ICE. nun wird also nicht nach nürnberg gefahren sondern richtung frankfurt. ich fahre mit einer verspätung von 10 min ab. geht doch. geht noch. fahren ist immer gut. solange man in bewegung ist nähert man sich dem ziel. denke ich mir so. sonderhalt in zwei ostdeutschen dörfern. das kostet zeit. und schwupps sind es 25 min. wie gut, dass ich dreimal umsteigen muss. das wird nichts. zumindest nichts gutes. nichts was mich jetzt beruhigen könnte. je bekannter die städte desto größer die bahnhöfe. und desto größer die chance auf einen guten zug. ich sitze in einem der guten. wenn ich zum frankfurter flughafen möchte. aber ich fliege heute nicht. ich fahre. gut. ich vergleiche fahrpläne. das muss wahnsinnig professionell aussehen. ich habe kein internet. keinen plan also. von den verspätungen der anderen züge. ich muss raten. tippen. zocken. so mag ich die mathematik. wenn der eine zug so viel verspätet ist und der anschluss so viel dann habe ich die chance auf einen ebenfalls so viel verspäteten zug. es ist übrigens der schnee. sagt die bahn. störung im betriebsablauf. kam ja sehr überraschend der winter. wir haben februar. das konnte die DB nicht ahnen. darauf kann man nicht gefasst sein. ich darf mich da nicht hineinsteigern. ich muss im vollbesitz meiner kräfte bleiben. ich weiß nämlich nicht wie lange ich hier noch sitze. zwei brötchen habe ich bereits gegessen. und der DB schenke ich nichts. keine vier euro für ein sandwich. sicher nicht. inmitten meine rechnungen und wahrscheinlichkeiten klingt die freundliche männerstimme aus den lautsprechern. sie erreichen noch den ICE 599 richtung münchen mit halt in frankfurt hbf, stuttgart und ulm. stuttgart. ich spitze meine ohren. stuttgart. wenn das mal nicht sicher ist. ich werde nun also in einen zug steigen der mich in eine stadt bringt die ich kenne. in der ich eine wohnung habe. jetzt aber flott. laptop zu und mantel an. dann stürze ich auf den gleis. bahnsteig meine ich. ein freudscher versprecher. in fulda. ich weiß nicht wo fulda liegt. fulda stand auch überhaupt nicht auf einem meiner pläne. auf keinem. jetzt hätte ich gerne eine landkarte. aber da stehe ich nun. am selben bahnsteig gegenüber. ein blick auf die anzeigentafel. mein neues gefährt kommt in einer halben stunde. es ist 15 uhr. immerhin. nur eine halbe stunde. ich kann durchfahren. und da stehe ich und stehe ich. eine durchsage. irgend  etwas von zug hält einfahrt. und schon sehe ich einen weiß roten blitz am horizont. ein vater verabschiedet sich von seinem sohn. zwei männer winken den durchfahrenen zügen. not macht erfinderisch. und freundlich. ich beuge mich vornüber um meine tasche zu greifen. wasser tropft aus meiner nase. was für ein tag. der zug ist schnell. maria der ist schnell. zu schnell. so schnell kann ich gar nicht gucken wie ich ihn auch schon von hinten sehe. alle blicken sich an. dann beginnen die leute zu lachen. das war er. ruft der mann neben mir. wenn er das war. fluche ich innerlich. dann gnade dir gott. deutsche bahn. nach wenigen minuten kommt meiner. ich steige ein. hinter mir das ehepaar mit mops. sie begleiten mich seit leipzig. ob sie die selbe strategie verfolgen. ich bin gespannt. gespannt wann ich ankomme. wer weiß. vielleicht gewinne ich zeit. oder ich verliere mich in meinen prognosen. ich finde es könnte nun jemand vorbeikommen. mit kaffee und berlinern. mit vanillecreme gefüllt. zur entschädigung. vergiss es maria. ich gehe meine nächsten schritte durch. ich werde nun also in stuttgart ankommen. sitze in einem zug der durchfährt. aber ein zug der durchfährt ist keine garantie. die deutsche bahn überrascht immer und überall. mit allem. wie wäre es jetzt mit einem triebwerksschaden. einer signalstörung. oder sehr geehrte fahrgäste, bitte haben sie etwas  geduld. wir warten noch auf reisende eines verspäteten ICEs aus hamburg-altona. könnte doch sein. spielende kinder in den gleisen. ein liegengebliebender bummelzug. oder ein personenschaden. es kann noch so viel passieren. stuttgart. wir werden uns wiiieder seehhhn. ich höre musik. das hilft. band of horses. ich spüre die sonne. ich gehe auf toilette. es riecht nach gras. wem könnte man es jetzt verdenken. die stimme des zugchefs klingt fröhlich. fast ausgelassen. kein wunder. er sieht das grauen nicht. lässt sich nicht blicken. ich wurde heute erst einmal kontrolliert. und das innerhalb von 4:06 stunden. das ist immer so. wenn man die feschen jungs und mädels braucht sind sie wie vom erdboden verschluckt. ich verschlucke mich. an meinem zähen kaugummi. ich möchte nicht in den händen der DB sterben. das ist kein schöner tod. nein. mein nächstes highlight wird die ankunft in frankfurt sein. ob ich meinen eigentlichen ICE sehe? er hätte mich richtung karlsruhe gebracht. wenn ich ihn erreicht hätte. nach kurzer sbahnfahrt. nun heißt es abwarten. warten. ich hätte jetzt gerne einen berliner. und gewissheit. ich könnte meine eltern anrufen. wann sie mich abholen und ob. und überhaupt. oder ich rufe k an und trinke in stuttgart einen kaffee mit ihr. wenn ich nicht zufällig gleich einen anschluss nach hause bekomme. hätte. wäre. könnte. ich kann nun erst einmal warten. 
ich seh doch schon die gebäude, alter. ey. frankfurt, alter. er küsst seinen assifreud. rechts links. wir sind in frankfurt. ich werde mich nicht dazu verführen lassen doch über karlsruhe zu fahren. maria. sei stark. geh auf nummer sicher. auch wenn der anschluss zu machen ist. oh nein. ich habe anschluss. aber wenn ich jetzt aussteige. ich steige aus. ich steige nicht aus. ich steige aus. wie gut dass ich bei den pfadfindern war. hindernislauf ist ein kinderspiel. ich renne. springe und hechte. boxe und werde geboxt. kein ICE nach interlaken zu sehen. überhaupt kein ICE. ich renne zur anzeigentafel. ich gehe sie von links oben herab und rechts wieder herauf. nochmal. und nochmal. kein zug über karlsruhe. ich blicke mich um. sehe an gleis neun noch meinen ICE nach stuttgart stehen. maria. du willst nicht hier in frankfurt stehen. ich sehe den zug nochmals an. noch bewegt er sich nicht aus dem kopfbahnhof heraus. ich renne. bringe all meine noch vorhandene energie auf um diesen verdammten zug zu bekommen. den ich für einen anderen stehen gelassen hatte. ich springe in den ersten wagon. drinnen. alter zug. neues glück. ich blicke nochmals auf die anzeige im zug. nicht dass ich zurück in den osten fahre. wäre schön aber nicht sinnvoll. nun werde ich also nochmals begrüßt. willkommen im ICE nach münchen. ja ja. weiß ich schon alles. ich werde nun durchgehen. erst laufe ich durch die erste klasse wagen. welch gute luft. ich wandle durch männliche parfümspender. und dann durch das bordbistro. nicht hinsehen. weitergehen. ich gehe und gehe um anschließend hier im gang zu sitzen. mir ist schwindelig. und nun sagt diese stimme erneut. in mannheim haben sie anschluss an den ICE nach interlaken auf gleis vier. die wollen mich reinlegen. ich werde in mannheim also aus dem fenster blicken. zu gleis vier. und dann werde ich rennen. hin und vielleicht zurück. sollte ich nun doch über karlsruhe fahren? es hat mich immernoch keiner kontrolliert. der letzte stand meines tickets ist richtung. doch. richtung karlsruhe. mit ein wenig glück schaffe ich die stunde verspätung. dann bekommen ich geld. oder eine gutschrift. oder bekomme ich vielleicht doch noch einen berliner? die verspätung wird in diesem zug auf berlin geschoben. auf grunde der schlechten witterungsverhältnisse in berlin hat unser zug mittlerweile eine verspätung von 48 min. nun bin ich auf mannheim gespannt. 
fehlalarm. beziehungsweise viel rauch um nichts. mist. der tolle interlakenzug lässt über eine halbe stunde auf sich warten. also. einmal nase aus dem zug hängen. einen zug sauerstoff nehmen und hinsetzen. immerhin im großraum. aber erneut ist es der boden. wären da nicht ständig leute die sich die beine vertreten wollen. ich stehe auf. setzte mich. stehe auf. und setze mich. doch das setzen geht in ein gleiten über. mein kreislauf macht schlapp. mir wird heiß. wieder aufstehen. geht wann anders auf toilette. ich befreie mich von meinem schal. ich bin erst einmal umgestiegen. ja doch. einmal in fulda. komisch. ich stehe auf. bleiben sie ruhig sitzen. will sie über mich hinwegfliegen? sehr witzig. ich könnte fragen ob ich einen platz bekomme. schließlich geht es mit mir zuende. so kurz vor stuttgart. ich schreibe 17:23 uhr. kein zeitpunkt des todes. ich denke oft an den tod. heute. die fahrt scheint mich nachdenklich zu machen. vielleicht eher aggressiv. ich denke an freud und an den todestrieb. hatte er damals von der deutschen bahn geschrieben? welch wirre gedanken. ich könnte schwören da sitzt ein mann aus der straßenbahn in leipzig. er kommt mir so bekannt vor. vielleicht habe ich ihn nur vorhin schon in diesem zug getroffen.   
nun ist mein nächstes ziel stuttgart. ich kann nun nicht mehr aussteigen. ich hoffe dass ich in stuttgart ein wenig zeit habe. um mir etwas zu essen zu holen. jegliche reserven sind aufgebraucht. nein. liebe deutsche bahn kunden. bla bla bla. vorraussichtige ankunft in stuttgart 17:59 uhr. alles züge in richtung heimat starten um kurz vor ganz. rennen. oder essen. wieder eine entscheidung. es wird dunkel. ich denke nun an viele berliner. meinet wegen auch mit marmelade. auch mit schlechter marmelade. 
kein zug in die heimat wird angesagt. ich renne nicht. ich beginne erst damit als ich an der anzeigentafel in stuttgart die städte entziffern kann. es bleiben mir noch zwei minuten. gleis zehn. 
und hier sitze ich. auf dem boden. ich blicke auf meinen ausgedruckten reiseplan. einmal umsteigen in nürnberg. gedruckt in leipzig um 11:55 uhr. ich sehe auf die letzte spalte. IC 2064. ich sehe auf den reiseplan der in einer sitztasche steckt. IC 2064. ich sehe auf meinen plan. ankunft in pf 18:32 uhr. und ich steige aus. in pf. es ist 18:32. 




Mittwoch, 10. Februar 2010

zugig.



im zug. ganz schön zügig. nicht zugig wie draußen. nur lustig. sitze da. sieh da. hör hier und da. höre ein hörspiel. dann spielt musik. die DDR hymne. ich lausche. kommt nicht von mir. von dir auch nicht. gegenüber. ich blicke links. nein. er schüttelt den kopf. ich blicke auf einen rucksack. töne. fanfaren. abgefahren. ein schmunzeln. ein lachen. der krach. der besitzer auf toilette. er kommt wieder. auferstanden aus ruinen.
sein gegenüber: haben sie die hymne als klingelton? das ganze auf sächsisch. jup. is meener. duut mir leid. sagt er. der andere: macht nischt. is ja keener uffjestanden.





Montag, 8. Februar 2010

wannentspannen.


ich entspanne hier für k und f und n und b und s und m.


Sonntag, 7. Februar 2010

liebes macbook.




wir teilen vieles. freunde. feinde. fotos. die gesamte freizeit. es ist februar. und es ist amtlich. du gehörst mir. voll freude blicke ich dich an. deine glänzenden tasten. die etwas klebrige leertaste. fast hätten wir heute nicht feiern können. mein freund. der kakao. er ist geflossen. wie blut. lief er über dein trackpad. über die tasten. ich geriet in panik. k oder f anrufen. k oder f. meine finger tippten wild eine nummer. ein lachen. danke. es ging um leben und tot. um dich. nicht schlappmachen. nicht so kurz vor der übernahme. jetzt wo ich die kosten beglichen hatte. wie bekomme ich nur die klebrige brühe aus den tasten? sah dein aluminium schon rosten. ein knacken. ein erstarren meinerseits. wieder das knacken. es war aus. knack knack. ich legte mein ohr auf dein gehäuse. lauschte leise. hörte dein herz pochen. knack knack. nicht weinen. keine tränen. kannst dir gleich die kugel geben. knack knack. als wolltest du mir etwas sagen. ich blickte auf den bildschirm. unten rechts bewegte sich etwas. nicht du wolltest mir etwas sagen. b schrieb mir auf facebook. das knacken. ein ausgelassenes lachen. mein herz. mein freund. auf eine schöne zeit mit dir. ohne kakao. ohne schokoladenmassage. auf wunderbare tage. 


Samstag, 6. Februar 2010

eine herzensweisheit.




von charlie chaplin. 
"Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man “Authentisch-Sein”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß, das nennt man “Selbstachtung”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man “Reife”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt sich “Selbstachtung”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man “Ehrlichkeit”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das “gesunden Egoismus”, aber heute weiß ich, das ist “Selbstliebe”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt, das nennt man “Einfach-Sein”. 
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann, als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner, diese Verbindung nenne ich heute “Herzensweisheit”. 
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich, das ist das Leben!"

Freitag, 5. Februar 2010

sag mal weinst du.



mit sicherheit weine ich. kenne mich. müsste lügen wäre es nicht so. tränen lügen nicht. mit sicherheit. nein. ich würde lügen. wenn ich mir sicher wäre. dass tränen nicht lügen. selbst forscher grübeln.
frauen weinen häufig. 64 mal. im jahr. ja. männer höchstens 17 mal. hatte mehr gehofft. bis zum 13. lebensjahr. weinen sie gleich oft. männlein wie weiblein. eine tatsache. es ist wahr. wahrscheinlich ist nichts. spekulativ jedoch vieles. zumindest noch. emotionale tränen fast unerforscht. untersuchungen zum weinen. meist nur beschreibend. was bezeichnend ist. unsysthematisch. fast lächerlich. es gibt kein schema. zum thema.
tränenthesen. darüber gelesen. es macht den anschein. des reinigens. des sich ausweinens. die these scheint perfekt. der katharsiseffekt. doch es geht mir nicht besser. trotz des gewässers. die quelle des leidens. sie ist entscheidend. trockne sie aus. dann trocknen die tränen. 
weinen entspannt. mitnichten. die these nicht tragbar. erregung deluxe. erholung nicht machbar. keine spur von glück. der körper zittert. von anfang bis ende. doch klärt das hormon? kommt hier die wende?
das östrogen. beweist einfach nichts. ist einfach so. frauen weinen. länger. fast sechs minuten. doppelt so lang. wie die meisten männer. doch tränen kullern. auf beiden seiten. wer weint verzweifelter. es bleibt zu bezweifeln. weibliches weinen. ist herzzerreißend. bei männern mehr schleichend. auch herzerweichend. bei frauen gehts weiter. das weinen. läuft ins schluchzen über. bei über 65%. 
der anlass des schmerzes. bei frauen unzulänglichkeit. die vergangenheit. schwer lösbare konflikte. verzwickte geschichten. die männer weinen aus mitgefühl. bei verlust. der lust. der freundin und frau. ists aus kalkül? möchten wir manipulieren?
man kann nicht weinen. der aufmerksamkeit wegen. weg mit dem gedanken. es dient als signal. als ein wirksames. kommunikatives signal. ruft tröster und helfer auf den plan. kein hauptmotiv. die dicken tränen. sonst müsste man annehmen. man müsste dazu die soziale bühne betreten. in gruppen weinen. um sich zu zeigen. doch wo weinen wir. meist. heimlich und leise. im kämmerlein. daheim. das ganze alleine. 
eine unterscheidung nicht möglich. in nichtweiner und weiner. keine belege die belegen. mal überlegen. disziplin deutet auf nichtweiner. gefühlskälte und leere. hier gibt es sie nicht. die tränenmeere. sentimental sind die weiner. auch manipulativ. hysterisch. die thesen. das weinen. warum und weshalb. das alles. einfach? erfinderisch. 
wie der mensch weint. das kann man beschreiben. das verrät sie dir. die physiologie. doch warum wir weinen wenn wir leiden. da schweigt leider auch die psychologie.

Donnerstag, 4. Februar 2010

papa führt krieg.



mein vater führt krieg. einen kalten krieg. er führt einen krieg mit ungewissem ausgang. den anfang nahm es vor wenigen wochen. klirrende kälte. den schnee schon gerochen. leichte erkältung. schwere wolken. zierten den himmel. noch war er blau. grau. der boden weiß. dann war alles weiß. meinem vater heiß. 


nun räumt er schnee. im schweiße seines angesichts. tag ein tag aus. mutter meint: bald ist es aus. mit ihm. um fünf uhr morgens. die erste schicht. mit moonboots und dickem schal im gesicht. geht er nach draußen. die anderen schlafen. dermaßen faul. mein vater hellwach. im schein der laterne. es begrüßt ihn der tag. der morgen. die sorgen. doch es muss einfach sein. mit flinkem fuße. betanzt er den schnee. es gibt keine frist. er schwingt die schaufel. die schulter tut weh. geht nicht ins haus. bis der salzeimer leer ist.
beim frühstück die predigt. nichts ist erledigt. die konsistenz. die weiße masse. ich denke an hassliebe. er berichtet. vom feind. es dauert noch an. dicht auf den fersen. papa ist dran. neue techniken. mutter am nicken. er muss schneller werden. denn die zeit. die braucht er. das brötchen im magen. wird von vater nach draußen getragen. nicht zu fragen wagen. ob es sich lohnt. gegen diese windmühlen. zu kämpfen. ein kampf um die freiheit. treibt ihn an. hinausgehen. schneefegen. pläne hegen. den gehweg pflegen. das macht er alle zwei stunden. kein tiefpunkt. den schneehund überwunden. von stunde zu stunde. vier grundstücke räumt er. immer. im grunde sinnlos. sinnlos der wein. er häuft sich am eingang. danke. liebe nachbarn. was soll er damit. sich betrinken. das kann er nicht. der schnee wartet. der dienst. er muss antreten. mein vater. an die front. 


der feind schwebt leise. in weißem gewande. fast engelsgleich. die kleine kristalle. in weißen röckchen. mit spitzensöckchen. sehr ideenreich. sie schießen nicht weich. es wird scharf geschossen. vom himmel.
vater blickt hinauf. rauft sich sein haar. er will gewinnen. schübbt was das zeug hält. hält den weltrekord. im schneeräumen. mein vater. ein held.

gestern abend. saß er da. ich mag nicht mehr. jetzt können mal die anderen. ich blicke ihn an. zurückgelehnt und blass. er macht keinen spaß. keine witze. es ist ihm ernst. er kapituliert. es ist passiert. geschehen. als habe es ein stilles abkommen gegeben. die temperaturen steigen. der winter verneigt sich. vaters blutdruck kann sinken. adieu lieber schnee. mein vater am winken. ein wenig tuts weh. er hat sich zurückgezogen. hat sich verflüssigt. fließt nun alleine die straßen hinab. 
die unruhe bleibt. der blick aus dem fenster. sehe ich schneewolken?
vielleicht gespenster.

Montag, 1. Februar 2010

wer wartet.



warten ist schwer. fällt mir schwer. fällt mir auf. immer wieder. auffallend oft warten. wie ein schwert. baumelnd. taumelnd. erschwert das ganze. das warten. starten. starten ist gut. erst warten dann starten. kurz warten schnell starten. wenn es so einfach wäre. einfach starten. ohne denken ohne warten. erwarten. er wartet. erstarren. oder starten. lieber warten.