Montag, 12. September 2011

Schwesterherzen.



Um 20 Uhr sind wir mit Mama und Papa verabredet. Berlin hat 3 Mio. Einwohner und zwei davon steuern auf die Landsberger Allee zu. Ich sitze in der Ringbahn, schlecht gelaunt wie immer. Menschen riechen nicht gut. Nicht so viele auf einmal. Und nicht, wenn es draußen dunkel ist. Ich blicke aus dem Fenster, vielleicht sehe ich Schwesterherz zufällig beim Einsteigen. Vielleicht kommt sie aus dem Prenzlberg von der Arbeit. Kein Schwesterherz zu sehen, ich blicke auf mein Handy. Ich werde ihr schreiben, dass ich gleich am Zielbahnhof bin. Ihr Foto blinkt auf, ich nehme ihren Anruf entgegen. „Hey, ich wollte dir gerade..!“ Die S-Bahn Türe schließt sich, ich höre das Tuuut Tuuuut Tuuuuut. Ich blicke auf die Türe, in meinem Ohr das selbe Tuten. „Ebbie, ich höre das selbe...!“ Sie: „Maya, ich hör dich ganz schön nah an meinem...“ Plötzlich fasst eine Hand von hinten an meine Schulter. Der Schreck ist groß, der Anblick riesig. Rücken an Rücken mit Schwesterherz. Ich lache laut, sie lacht, ich lache, sie lacht, ich lache, sie lacht, die Fahrgäste um uns herum lachen. „Bist du bescheuert, mich so zu erschrecken?“ Sie schüttelt sich vor Lachen. Sie hatte mich nicht gesehen. Keiner wird uns diese Geschichte glauben.

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