Sonntag, 21. August 2011

Es bleibt.



Es ist ein Kopfschütteln, über Stunden. Die Stufen der Treppe zum Eingang scheinen höher, der Gang zum Altar weiter als sonst. Der Blick will nicht nach Vorne sehen, starrt auf die Füße, die sich immer weiter fortbewegen, bis hin zur ersten Reihe. Es ist Fassungslosigkeit, fast nicht zu ertragen. Es gehört sich nicht, dass es Särge auch in klein gibt. Dass Eltern vor einer geschmückten Kiste sitzen. Ihr Kind nicht in den Armen halten sondern hinter ihm Richtung Friedhof laufen müssen.
Was tun, wenn die Tränen fließen, der Mund lautlos offen steht, die Finger sich verkrampft an einer Sonnenblume festhalten. Mitgefühl einen ohnmächtig macht, Hände schütteln wie Ohrfeigen sind. Du möchtest singen, ein letztes Mal, merkst, dass die Töne entgleiten. Du schüttest Erde auf diesen kleinen Menschen, statt ihn später einmal gießen zu können. Es gibt nur ein Hinnehmen und Abschied nehmen, kein Verstehen. Sie geht, du gehst. Das Kopfschütteln bleibt.

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