Dienstag, 23. März 2010

zwangshase.


es wird schlimmer. immer schlimmer. immer öfters erkenne ich da zwänge. es begann von beginn an. mit 3 jahren. nein, ich mag nicht von deinem brot abbeißen. papa, ich mag ein eigenes glas, da sieht man deinen mund. weiter ging es mit dem besteck. mattes besteck kam mir nicht in die hände. meine exschwiegermutter nannte mich liebevoll elster. ich rieche an handtüchern und in tassen hinein, bevor ich sie benutze. knöpfe kann ich beim essen nicht ansehen. hier sind die schillernd glänzenden die gefährlichen. matte gehen. kekse und marmeladen esse ich nur von menschen, denen ich auch mein macbook anvertrauen würde. in der ubahn schiebe ich meinen ärmel über die handfläche und greife erst dann an einen haltegriff. desinfektionsmittel ist reinste kur für meine haut. beim kochen trage ich einen haarreif und fordere das auch von anderen. ich lasse immer einen schluck im glas und pflanzen werden feucht abgewaschen. ich traue keinen männern mit blauen augen. bevor ich schuhe anziehe, werden diese geschüttelt. damit die spinnen herausfliegen. im flugzeug stelle ich meine beine nicht auf dem boden ab. ich putze aus leidenschaft, wenn mich mein leiden schafft.
ich sehe die tasse, aus der du getrunken hast. einen tag kann sie noch stehenbleiben. darf ich deine nudeln probieren? gib mir einfach deine gabel. oh. ein haar von dir auf meinem kissen, sieht irgendwie schön aus. gib mir deine hand. auch wenn du davor den hund gestreichelt hast. es wird besser. immer besser. 

1 Kommentar:

  1. Jeder hat ein Päckchen zu tragen. Deins ist zwar sauber, aber wahnsinnig anstrengend. Die letzten zwei Sätze lassen hoffen. Gegen Zwänge kann man was tun - kämpfen!

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