Sonntag, 21. November 2010

Dr. Kosovo und Mutter.



„Wenn Sie sich umbringen möchten dann weiter so!“
Die Internistin in der Notaufnahme spricht kaum Deutsch, umso deutlicher klingt dieser korrekt ausgesprochene Satz. Vielleicht hat ihn Mutter genauso gesagt. Doch ich liege hier auf einer Behandlungsliege spät abends, während eine Infusion langsam in meinen Arm läuft. Ich finde, ich bin arm dran und ich weiß, dass ich aus einem anderen Grund hier liege. Doch es schien meine nasale Stimme zu sein, die Dr. Kosovo zu dieser Aussage bewegte. 
„Nach 3 Kilometern kam‘ plötzlich die Schmerzen? Warum Sie laufen?“ WEIL ICH MICH ABLENKEN MUSS? VIELLEICHT GEHT ES MIR NICHT SO GUT?! Aber das muss ich dir bestimmt nicht erzählen. Ich laufe vor Dingen weg, wann ich es will!!
Und dann sagt sie mir, dass ich ein neues Herz brauche, wenn ich weiter täglich joggen gehe. Und mein Gewissen sagt mir, dass meine Mutter das Selbe gesagt hat. Und dass wir alle im Recht sind sagt mir mein Verstand. Meine Erkältung existiert bereits seit 6 Wochen und die Nase glaubt inzwischen selbst nicht mehr an ihre Befreiung. Wer läuft weiß, dass Laufen befreit. Ein neues Herz schränkt ein. Maria, lass das Laufen sein.
Ich verspreche einer mir wildfremden Person, erst nach vollkommener Genesung meine sportlichen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Und diesmal ist es mir ernst. Den Zugang ließ ich mir ja gerne legen, aber reanimiert wird an mir nicht. Auch keine Herzmassage von Kollege Wrase.


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