Freitag, 12. November 2010

Hintertüre verflucht.

(oder „Wie verlasse ich mein Leben nicht durch die Hintertüre“)
Hintertüren sind heimtückisch. Sie erscheinen klein, fast winzig, sind meiner Meinung nach gelb, hölzern und unauffällig. Nicht allein. Es gibt die Türen mit den Aufschriften VERTRAUT und VERSUCHT. 
Nichts Neues? Nimm VERTRAUT. Du kannst blind den Schlüssel ins Loch stecken und drückst die Türe leicht auf. Die Gefühle sind die selben, es ändert sich nichts. Nie. Alles vertraut aber sauer wie Kraut. Alles verstaubt. Ihr könnt euch mit Erinnerungen bedecken und alte Tränen auflecken. Am Ende flüchtest du, versteckst dich, wünschtest, es gäbe ihn nicht. Pflichtgefühl? Mitnichten. Seine Sicht? Ich schließe den Raum, lösche das Licht- Hintertür VERTRAUT- mit mir nicht.
Natürlich wolltest du mich treffen. Hatten es VERSUCHT. Montag? Nein Dienstag war unser Tag. Dann warst du in der Stadt, zum „Guten Tag“ sagen. Seit Tagen dann seine Nummer. Verzagen. Ich schrieb dir, sah dich, flauer Magen. Ich greife nicht gern zu der Klinke VERSUCHT, nur wenn ich dem Alltag kurz winken möchte. Weil ich zu feige bin abzuschließen. Mit dir, mit ihm. Kein Tränenfließen, kein altes Team. Keine Kraft mehr für diese schwere Tür, das komplizierte Zahlenschloss. Ich mache Schluss mit der Hintertür VERSUCHT- kein letzter Kuss.
Ich blicke zurück - zu bekannten Türen. Kein Schlüssel, kein Schloss, mit Glück nicht zu öffnen. Da hängen die Hände, keine Klinke zu greifen. Kein Loch zum Verkriechen, keine Freundschaft zu Vertiefen. Kein Triefen der Nase, kein OHNE kein NICHT. Das Alte ist fort, es fehlt an Gewicht. Ich eile nach Vorne, Stufe um Stufe- das Springen ist leichter, das Fallen nun weicher.

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