Dienstag, 27. April 2010

ein indiander kennt kein' schlaf.


manchmal bin ich ein indianer. damals bei den pfadfindern zum beispiel. da war ich einer. mit sieben jahren. mit feder am kopf und bemalten wangen. mein name: sicherer pfeil. den haben die mir gegeben. meine schwester hieß kleiner waschbär. 
von den pfadfindern bin ich seit über 13 jahren weg. meinen pfad habe ich gefunden. pfeile immer dabei. ich lebe frei nach dem motto, ein indianer kennt keinen schmerz. keinen schlaf. würdest du mich jetzt auf die jagt schicken, wäre ich ein schlechter krieger. angelehnt an einen baumstamm würde ich die augen schließen. vielleicht ein lied summen. die tiere würden einen bogen um mich machen und der feind hätte mich bereits an den baum gefesselt. ich lasse mir die sonne ins gesicht scheinen. rieche die ersten blühten. höre von weitem den verkehr. eine berührung. ich schrecke auf. blicke durch müde augen. sehe vor mir meinen kaffee. maria. du bist eingeschlafen. nein nein. ich hatte nur eben die augen zu. kein feind. mutter. müdigkeit. 

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