Montag, 12. April 2010

marzipan & plastik.



marzipan trifft auf plastik. auf eine lebensgroße plastikpuppe. anne, heißt sie. noch ist anne bekleidet. unter der jacke ist sie nackt. ganz nackt. die jacke ist auch nur zum entkleiden da. der boden ist hart, so soll das sein. anne atmet nicht. es folgt ein kuss. zumindest sehen die teilnehmer das so. recken ihre köpfe. 
alles auf anfang.
marzipan sieht eine bewusstlose person am boden. anne. nicht anne. nicht schon wieder anne. immer erwischt es sie. und dann diese gaffer. fünfzehn sind es meist. anne, kannst du mich hören? ich packe sie an den schultern. viele greifen an die brüste. beim üben. gelächter. es sind meist frauen, die diesen fehler begehen. die männer finden das lustig. aber es geht um anne. kopf überstrecken. ich halte meine wange ganz dicht über ihren mund. eins zwei drei vier. bis zehn. mindestens. kein atem zu spüren. ich blicke mit schrägem kopf auf ihren bauch. nichts bewegt sich. anne braucht eine herz-lungen-wiederbelebung. die gaffer beginnen sich auf ihren stühlen vorzubeugen. bitte setzen sie einen notruf ab. nicht zögern, marzipan. zieh sie aus. alle sind doch gespannt. ratsch. reißverschluss auf. anne hat wohlgeformte brüste. ich knie mich hin. schlage meinen schal noch einmal um den hals. nichts soll stören. die gaffer gaffen. in meinen ausschnitt. auf annes blanke brust. ich drücke. eins, zwei, drei. bis dreißig. meine ellenbogen sind durchgedrückt. die rettungsassistenten unter den gaffern sehen das. ein wenig zu sehr durchgedrückt. ich bin sehr biegsam. hat vorteile, sieht an den armen aber komisch aus. aber es geht um anne. und es geht an die mund-zu-mund-beatmung. ich spüre die blicke. tut sie das jetzt? oder deutet sie an? die gaffer wissen nicht, dass man das gesicht abziehen kann. dass jeder einmal ran darf. ich beuge mich über annes gesicht. drücke ihre nase zu und schließe meine lippen um ihre. augen nicht schließen. kein kuss. anne riecht nicht. schmeckt nicht. ist hart und kalt. eins.. ich blicke auf den bauch. sehe, wie die luft ankommt. nicht zu viel davon. sonst füllt sich bald mein mund. und das wird keine luft sein. aber das ist eine andere sache. zwei... bauch hebt und senkt sich. dann wird wieder gedrückt. 30/2. anstrengend ist das. meine haare sind verwuschelt. von den vielen luftspenden. vom drücken. ich konnte anne nicht helfen. wieder einmal. und da anne nun mal am boden liegt, dürfen auch die gaffer ran. fassen anne an die brust, drücken wild auf dem unterbauch herum. manche pusten in die nase. gelernt ist gelernt. gelehrt wir mund-zu-mund. warum, wird dann gefragt. geküsst wird auch auf den mund. nase könnten viele ekelhaft finden. das soll ich so sagen. 
wenn alle dran waren, darf anne sich wieder auf den stuhl setzen. ich lasse mich neben sie sinken. geschafft, anne. doch anne kann sich nicht entspannen. sie weiß, was noch auf sie wartet. der aed. stromstöße vom feinsten. fein, anne. am abend trage ich sie ins auto. und da sitzen wir. plastik und marzipan.  

1 Kommentar:

  1. "anne hat wohlgeformte brüste. ich knie mich hin. schlage meinen schal noch einmal um den hals. nichts soll stören. die gaffer gaffen. in meinen ausschnitt. auf annes blanke brust. "
    eine szene aus meiner fantasie *
    schließ die augen und die gaffer schlagen die beine übereinander.

    deine bilder rufen den frühling und wärmen - das tut gut.

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