Sonntag, 9. Mai 2010

betonbeine.


marzipan mag blut und knochen. action und alle außergewöhnlichen vorkommnisse. 
(leuchtende augen)
ab in den ktw und los nach mönchengladbach zum fußballspiel ins stadion. den wagen postieren, in pose werfen und warten. „wir sind für leverkusen!“ ist die anweisung. mein kollege war die vorige nacht feiern, hängt angelehnt an der wand. spricht ganze 45 min kein wort. seine augen sind rot. wie die trikots der leverkusener. er selbst ist eingefleischter leverkusenfan. falsche kurve. um uns herum alles grün. beim 1:0 werfen wir uns still jubelnde blicke zu während um uns herum geflucht wird. viele liter bier laufen an uns vorbei. für uns heißt es stehen. und stehen. nie war stehen so schwer. ich stand schon im op. stunden. hinter der kasse. stunden. und nun stehe ich hier und sehe auf meine füße. ich bin mir nicht sicher, wo meine beine aufhören und wo der beton anfängt. kann sie nicht mehr spüren. es ist wahnsinnig kalt. ich sehe fans mit nacktem oberkörper. tanzend. nach dem 1:1 - versteht sich. marzipan denkt sich, lass uns mal anfunken. malta 44 bitte. bittö. 
(unterlippe nach innen gezogen. augen zusammengekniffen)
„wir müssen den standort wechseln. nordbahnhof.“ ein blick auf das spielfeld und das feld räumen. 
(hihi)
es geht los. schlag auf schlag. aus dem ktw raus, durch die stark alkoholisierten fans drängen und dann immer dem winken der ordner nach. eine frau schreit. blutet. „eine schwangere, guck mal.“ wird gerufen. ne, alkohol. ich lotste die fans um den ktw herum. „weitergehen! hierum, bitte!“ ich erkenne erstmals, wie bestimmend meine stimme doch klingen kann. „da entlang!“ „kommst du mit?“ wird mir entgegnet. ne. 
es folgen schlägereien, polizisten rennen an uns vorbei, reiten an uns vorüber. fans werden abgeführt. ich versuche, einen blutenden mann zum sitzen zu animieren, weil dieser weder stehen noch sich am zaun anlehnen kann. der alkohol. kinder, kinder. 
dann stehen wir da. im ktw sitzend. es wird ruhig. auf unserer verkehrsinsel. um herum. die polizei macht schon feierabend. wir müssen warten. bis die wartenden fans alle in den bussen verstaut und abtransportiert sind. wir funken, „alles friedlich“. „verstanden.“ danke. es werden nicht weniger. warten. einer neuer versuch, das wochenende einzuleiten: „alles unverändert. friedliche fans.“ „verstanden.“ mein herr kollege streckt dem funkgerät die zunge raus. „danke arschloch.“ so wird es halb acht, bis wir durch die stadiontore richtung köln fahren. 
„irgendwie ist nie was los. keine notfälle. alles ruhig. das muss an dir liegen, maria.“
(es folgt ein friedlich, erschöpftes in-mich-hineinlachen.) 

2 Kommentare:

  1. Ja, so ist das beim MHD, Prakties sorgern immer für Arbeit^^

    Ich komme gar nicht drin vor^^

    Netter Blog,

    LG

    Deine Kollegin

    und übrigens, 31. 07 Gladbach gegen Liverpool^^

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  2. psst, ne? thorsten hat schon gefragt. bin dabei, denke ich!

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