Sonntag, 6. Dezember 2009

verlernt- "blattform"


du- lass uns ehrlich reden. jetzt haben wir die zeit. du hast dich verändert. die welt um dich, sie rast und du gehst mit. viele gedanken, verschiedene orte, im zeitraffer wird alles älter, jünger? du- wir haben vieles verlernt. haben briefe geschrieben mit flüssiger tinte, geheimnisvoll ganz ohne betreff. kennst du die handschrift deines geliebten? meine? du- wir haben das hören verlernt. winterabende mit alten platten, das knistern und das knacken. es fehlt uns die erinnerung. du liest spiegelonline oder online die zeit. doch sie bleibt stumm, kein rascheln beim blättern. wie willst du sie dann verstehen? du- wir haben das riechen verlernt. einst haben wir briefe besprüht. ein neues buch, ein altes buch. kannst du es riechen? papier ist geduldig, die erinnering nicht. du- wir haben das schmecken verlernt. unsere augen fressen licht und strom. nebenher essen findest du geschickter. isst du mit liebe, wenn du doch mit allem so weit im netz gefangen bist? wonach schmeckt die sehnsucht, nach der alten zeit? du- wir das sehen verlernt. mit trockenen und roten augen liest du blinzelnd deine mails. den sonnenuntergang, hast du ihn gestern gesehen? kannst du die kirchturmuhr lesen? du betrachtest die zeiger. zwei. sie scheinen zu stehen. scheinen nicht mit dir zu gehen. du- wir haben zu tasten verlernt. was dir lieb ist, möchtest du fühlen- fassen. die informationen, die daten und die fakten. wenn du sie nicht halten kannst wie soll sie dann dein kopf behalten? du wirst dich weiterentwickeln, vorangehen bitte nicht wegsehen. die analogen zeiten-die fotografie. deine sinne- sie machen sinn. lass schöne momente unvergessen belassen. lass uns sie greifbar machen.

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